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Integration gelingt

Die Wahl haben

«Es kostete einige Mühe, jahrzehntelange Strukturen aufzubrechen. Aber es hat sich gelohnt. Ich würde die Mühe jederzeit wieder auf mich nehmen.» Abteilungsleiterin Marie-Louise Bisig steht kurz vor der Pensionierung und freut sich sichtlich, dass sie nochmal etwas Neues auf die Beine stellen konnte. In Einsiedeln wurde 2021 viel in Bewegung gebracht: Wo früher fix eingeteilte Gruppen in voneinander getrennten Räumen arbeiteten, wurden wortwörtlich Wände eingerissen. Wer heute durch den ersten Stock an der Grotzemühlestrasse 1 läuft, merkt: hier bewegt sich was. Interne und externe Bewohner*innen können an verschiedenen Ateliers teilnehmen, die über die ganze Woche verteilt sind. In der Regel finden die Ateliers von 10 bis 11.30 Uhr und von 14–16.30 Uhr statt. Backen, Mandalas, Bewegung, Fussmassage, Rhythmik, Disco-Tanz, Reiten und noch vieles mehr – für jede und jeden ist etwas dabei.

Durchlässigkeit in Raum und Angebot

Dank eines Umbaus im 2020 sind die Räume heute offen und miteinander verbunden. Die Klient*innen können sehen und erleben, was angeboten wird. Sie riechen den Kuchen, hören die Musik, spüren die Anderen. Die Neugierde ist geweckt, Barrieren abgebaut und die Klient*innen wissen, wofür oder wogegen sie sich entscheiden.

Geteilte Dienste sind passé

Die Durchlässigkeit der Angebote ist nicht nur für die Klient*innen ein grosser Vorteil, sondern auch für die Angestellten. Betreuerin Nathalie Kälin: «Mit den Atelier-Zeiten kommen wir so gut wie ohne geteilte Dienste aus. Jemand, der auf einer Wohngruppe den Frühdienst hat, kann um 10 Uhr ein Atelier übernehmen. Blockzeiten sind heute deshalb die Regel.»

Mehr Kontakte

Ein weiterer Vorteil sind die wechselnden Kontakte. Das birgt Chancen, die erst im Nachhinein erkannt wurden. Eine Betreuungsperson, die eine*n Klient*in nicht jeden Tag sieht, nimmt andere Ressourcen wahr. Und umgekehrt erhalten Klient*innen durch wechselnde Begleitpersonen und Kolleg*innen neue Impulse.

Alternativen bieten

Entspricht ein Angebot nicht der Erwartung oder nicht der Tagesform, kann auf ein anderes Atelier ausgewichen werden. Das führt insgesamt zu mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit: «Neulich kam ein Mitarbeiter aus der Fertigung zu uns. Er wollte nach nur zwei Wochen partout nicht mehr dorthin. Nach ein paar Tagen in den Ateliers ging er wieder in die Fertigung zurück. Aber nur mit der Bedingung, dass er jederzeit wieder einen halben Tag ein Atelier besuchen darf. Ich denke, alleine die Wahl zu haben, hat ihm wieder die nötige Motivation gegeben.» Nathalie Kälin ist überzeugt, dass die offenen Angebotsstrukturen ein wichtiger Beitrag zur Teilhabe sind.

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