Das erste Mal begegnete Landwirt Baptist Kälin den Fröschen mit dem gelben Bauchmuster in einer Suhle bei den Wollschweinen. Gelbbauchunken besiedeln mit Vorzug kahle Gebiete mit mehreren Kleingewässern, die sporadisch austrocknen. Durch das Suhlen und Graben der auf dem Bio Landgut lebenden Wollschweine bildeten sich Bodenvertiefungen, wo sich der Regen sammelte – eine willkommene Einladung an die Gelbbauchunken aus der Region.
Die BSZ Stiftung, die Koordinationsstelle für Amphibienschutz Schwyz (KARCH) und das Amt für Wald und Natur nutzen diese guten Voraussetzungen, um die Gelbbauchunken mithilfe von neun Metallbecken zu fördern. Das Besondere am interdisziplinären Natur-, Sozial- und Kunstprojekt «UnkenART»: die künstlichen Unkenlaichgewässer werden künstlerisch in die Umgebung eingebunden. Das Aussehen der Becken lehnt sich dabei optisch an die Fassade des BSZ Wohnheims Ingenbohl an. «Diese Verbindung von Kunst und Natur war Herausforderung und Reiz in allen Umsetzungsschritten,» sagt Initiant und Fachbegleiter Thomas Hertach. Finanziert wird das Projekt durch Beiträge einer Förderstiftung und des Kantons. Hergestellt wurden die Holzelemente von Menschen mit Unterstützungsbedarf in der Holzbearbeitung der BSZ Steinen.
Rechtzeitig auf die neue Aktivitätszeit der Unke im April 2023 wird die Anlage eröffnet. Roland Schürpf, Leiter Betrieb und Agogik der BSZ Stiftung: «Haben die Unken die Laichgewässer einmal angenommen, können sie bis September beobachtet werden. Interessierte Besucher*innen und Schulklasse sind herzlich zu einem Rundgang eingeladen.»
Die neuen Laichgewässer befinden sich auf dem Gelände des Bio Landguts Höchenen in unmittelbarer Nähe der Autobahnauffahrt Brunnen. Mehrere Lehrtafeln informieren über die auf dem Hof lebenden Tierarten, den natürlichen Kreislauf und die agogische Arbeit.
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