Was beinhaltet die TGI?
TGI bedeutet Tiergestützte Interventionen, was ein Überbegriff ist für Tiergestützte Therapie (TGT), Tiergestützte Aktivität (TGA) und Tiergestützte Pädagogik (TGP). In allen Bereichen begleiten und unterstützen Tiere den Prozess auf eine aktive oder passive Weise. Tiere wirken motivierend und ausgleichend auf die Teilnehmer*innen, werten nicht und ermöglichen sinnliche Erfahrungen. TGI heisst aber nicht nur Tiere beobachten oder streicheln, sondern bietet ganz viele Möglichkeiten. Die Teilnehmer*innen können in alltägliche Arbeiten wie misten, füttern, Pflege von Tieren und Materialien miteinbezogen werden, je nach Interessen und Fähigkeiten.
Ein Team gemischt aus menschlichen und tierischen Mitarbeiter*innen
Auf dem Bauernhof in der Höchenen leben schon seit längerer Zeit Kühe, Wollschweine, Ziegen, Hühner und Katzen. Seit Mitte Februar sind neu drei Ouessant-Zwergschafe und zwei Lamas auf dem Hof anzutreffen:
- Die Ziegen sind sehr neugierige und lebendige Tiere, mit ihnen können Kunststücke geübt und Spaziergänge gemacht werden.
- Lamas sind Distanztiere und eignen sich dank ihrer zurückhaltenden Art gut für Menschen, die noch etwas Respekt vor Tieren haben.
- Die Zwergschafe sind sehr menschenbezogen und sind ebenfalls erfreut über Aktivitäten mit Menschen.
Heute arbeiten fünf Mitarbeiter*innen mit Unterstützungsbedarf mit dem Betriebsleiter und erledigen gemeinsam alle Arbeiten, die es auf und rund um den Bauernhof zu tun gibt.
Neu sind verschiedene TGI- Angebote geplant für Klient*innen, die bereits bei der BSZ Stiftung arbeiten oder wohnen. Diese richten sich nach den Ressourcen und Möglichkeiten der Teilnehmer*innen.
Wie läuft ein TGI-Programm ab?
Die Anwendungsmöglichkeiten der tiergestützten Intervention sind sehr vielfältig. In der Startphase des Projektes kommen die Teilnehmer*Innen in kleinen Gruppen auf den Hof. Hier besprechen wir miteinander das vorgesehene Thema oder Programm. Dieses wird jeweils individuell auf die Möglichkeiten der Klient*innen angepasst. Wir beschäftigen uns zum Beispiel mit den Ziegen. Nachdem ich sie vorgesellt und ihre Eigenheiten erklärt habe, reinigen wir miteinander den Stall und bereiten das Futter vor. Die Ziegen sind währenddessen auf der Weide oder drinnen bei uns, so wie es den Teilnehmer*innen angenehmer ist. Danach beschäftigen wir die Ziegen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten; wir können sie striegeln, Kunststücke üben oder einen kleinen Spaziergang mit ihnen machen. Dazwischen gibt es eine Pause im Aufenthaltsraum des Bauernhofes oder bei schönem Wetter im Freien, wo wir dabei die Tiere beobachten können. Das Tempo und die Arbeiten werden ganz den Fähigkeiten der Teilnehmenden angepasst. Auch die Tiere werden so ausgewählt, dass sich alle in der Gruppe wohl fühlen. Bevor es zurück zum Wohn- oder Arbeitsort geht, besprechen wir miteinander, was toll war, was noch schwierig ist und was man beim nächsten Mal üben oder erfahren möchte.
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